Auswahlkriterien zur Quelle

Um sich der Lebensgeschichte Heinrich Schneiders anzunähern, stehen im wesentlichen zwei Hauptquellen zur Verfügung. Zum einen handelt es sich um Schneiders Entnazifizierungsakte, zum anderen um die Unterlagen zum Ermittlungsverfahren und zum Prozess gegen seine Einheit, das Polizeibataillon 309. Zudem gibt eine große Anzahl von Zeitungsberichten über die Gerichtsverhandlung.

Selbstzeugnisse enthalten sowohl die Entnazifizierungs- als auch die Prozessakten: Dass Schneider sich in beiden Fällen zu verteidigen bzw. zu rechtfertigen hatte, ist bei der Interpretation dieser Quellen zu berücksichtigen.

Die Verfahrensunterlagen enthalten nicht nur Vernehmungsprotokolle Schneiders und der Mitangeklagten, sondern auch Fotos und Dokumente, die einige Lebensabschnitte gut zugänglich machen. Vieles bleibt aber im Dunkeln – so Schneiders Erntwicklung vor seinem Eintritt in die Schutzpolizei im Jahr 1934 oder sein Berufsweg nach 1945. Auch bestimmte Stationen während des Krieges werden in den Prozessakten nicht thematisiert, die sich in erster Linie mit Schneiders Zeit beim Polizeibataillon 309 befassen. Ab Mai 1942 liegen nur noch wenige Informationen vor.