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Die Lebensgeschichte von Albert Eckstein wurde von Fiona Würthner verfasst. Hier ihr Erfahrungsbericht:

Im Wintersemester 2006/2007 wurde an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf das Projektseminar „Lebensgeschichten.net“ von Frau Dr. Nicola Wenge angeboten.
Im Rahmen dieses Projektes entstand die Lebensgeschichte von Prof. Dr. med. Albert Eckstein.

Das Seminar war von Anfang an klar strukturiert und auf ein Ziel ausgerichtet: Die Verfassung und Veröffentlichung einer Biografie über eine Person, welche die Zeit des Nationalsozialismus als Täter, Opfer, Mitläufer o.ä. aktiv miterlebt hat.

In den ersten Doppelstunden wurden der Gruppe die Grundlagen für das biografische Schreiben nähergebracht, also wie man sich Material beschafft und eventuell mit noch lebenden Personen Zeitzeugeninterviews führt. Außerdem wurden Kurzreferate zur Geschichte der einzelnen Personengruppen gehalten und die Historie des Nationalsozialismus, sowie des Antisemitismus bis ins Mittelalter zurück ergründet.

Diese Zeit war eine sehr wichtige, denn sie gab uns die Möglichkeit uns zu orientieren, zu entscheiden, welche Themengruppe wir bearbeiten möchten und erste Quellen zu sichten.
Einer der positivsten Aspekte des Seminars war von Anfang an auch die Notwendigkeit, sich selbständig Informationen zu beschaffen, Literatur zu suchen, mit Institutionen wie Archiven oder Dokumentationszentren in Kontakt zu treten und letztendlich die für einen selbst interessanteste Person herauszusuchen.

Zudem war für mich die in jeder Sitzung gebotene Möglichkeit des Feedbacks einer der wichtigsten Lernfaktoren. Denn nur durch die Kommunikation und den Gedankenaustausch mit den Kommilitoninnen, sowie der Dozentin, hatte man die Chance eigene Fehler in seinen Werken zu erkennen und auf Schwächen in den anderen Texte hinzuweisen. Dadurch fühlte man sich nie in der Luft hängen gelassen, konnte konstant an seinen Texten arbeiten und zum Schluss stolz auf das Resultat eines langen und lehrreichen Arbeitsprozesses sein.

Erfreulich waren ebenfalls die äußerst interessanten und durch ihren Praxisbezug besonders wertvollen Exkursionen zum NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, sowie zur Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf.

Außerdem verwies die Verknüpfung der Seminararbeit mit Multimedia auf die immer wichtiger werdende Tatsache, dass Historiker heutzutage durch gute computertechnische Qualifikationen, ganz neue und faszinierende Möglichkeiten des Arbeitens haben.

Kritik möchte ich daran üben, dass das Pensum für ein Semester oft einfach zu groß war. Die Verfassung einer Geschichte über ein Leben wie z.B. das von Prof. Eckstein ist einfach zu komplex und bräuchte noch viel mehr Recherche und Arbeitsaufwand, als dass alles zu vollständiger Zufriedenheit in ca. 3 Monaten zu bewältigen gewesen wäre.

Zusammenfassend kann ich jedoch festhalten, dass dieses Seminar durch seine Praxisorientiertheit, durch sein Anhalten eigenständig zu recherchieren und durchstrukturierte, gut lesbare Texte für die Öffentlichkeit zu schreiben, sowie für die Zukunft nützliche Kompetenzen auf dem langen Weg zum Historikerdasein zu sammeln, eine sehr gute und nachhaltige Erfahrung für mich war.