1943 Stalingrad und die Folgen

Sowjetische Truppen erobern im Januar 1943 das von der Wehrmacht eingenommene Stalingrad. Der Sieg markierte die Wende im Russlandfeldzug und läutete die deutsche Niederlage ein.

Auf den Befehl Adolf Hitlers hatten Truppen der deutschen Wehrmacht bis November 1942 90 Prozent der Stadt eingenommen. Im Januar 1943 startete die sowjetische Armee eine Gegenoffensive, die zu einer dramatischen Niederlage der deutschen Truppen führte.

Am 22. Januar kesselten die sowjetischen Truppen die eingedrungene 6. Armee und 4. Panzerarmee der Heeresgruppe B der Wehrmacht ein. Hitler, der die Schlacht zum Symbol deutschen Siegeswillens propgandistisch erhöht hatte, untersagte strikt jeden Ausbruch. In den folgenden Wochen brach die Versorgung der deutschen Soldaten zusammen; die Verteidigungslinien wurden überrannt. Bis zur Kapitulation Anfang Februar waren 90.000 deutsche Soldaten in Gefangenschaft geraten und 150.000 Soldaten gefallen. Nur 6.000 Soldaten kehrten nach dem Krieg nach Deutschland zurück

Die Schlacht um Stalingrad war militärisch bedeutsam, da sie die Wende an der Ostfront herbeiführte. Noch stärker waren aber die Auswirkungen auf die Moral der deutschen Bevölkerung. Trotz einer groß angelegten Propagandakampagne (s. Sportpalastrede) schlug die Stimmung um. Nun breiteten sich Fatalismus und Desillusionierung, Apathie und Angst mehr und mehr aus.

Richard Overy, Russlands Krieg 1941-1945, Reinbek bei Hamburg 2003, S. 241-285
Thomas Bertram, Art. Stalingrad, in: Wolfgang Benz/Hermann Graml/Hermann Weiß (Hg.), Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Stuttgart 1997, S. 746
Martin Rüther, Köln im Zweiten Weltkrieg. Alltag und Erfahrungen zwischen 1939 und 1945, Köln 2005, S. 243-248