"Preußenschlag"

Mit dem "Preußenschlag" am 20. Juli 1932 fiel die letzte demokratische Bastion der krisengeschüttelten Weimarer Republik.

Die letzten Jahre der Weimarer Republik waren geprägt von politischer Zersplitterung und bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen KPD und NSDAP. Reichskanzler Franz von Papen, seit dem 1. Juni 1932 im Amt, strebte die rechtskonservative Umgestaltung der Weimarer Demokratie an.

Am 20. Juli 1932 setzte von Papen durch einen Staatsstreich die sozialdemokratische Regierung Preußens unter Otto Braun ab. Damit fiel die Kontrolle der Staats- und Regierungsorgane im größten Land des Deutschen Reiches an den Reichskanzler.

Von Papen nutze den Staatsstreich für umfassende politische Säuberungen in Polizei und Verwaltung. Neben kommunistischen Sympathisanten wurden auch sozialdemokratische Beamte aus ihren Ämtern entlassen. Durch die Entferung der politisch missliebigen Beamten entwickelte sich die Polizei zum einseitigen Kampfinstrument gegen die "linken" Parteien KPD und SPD. Damit bereitete von Papen der nationalsozialistischen "Machtübernahme" und "Gleichschaltung" den Weg.

Benz, Wolfgang/ Geiss, Imanuel: Staatsstreich gegen Preußen, 20. Juli 1932, Düsseldorf 1983/
Benz, Wolfgang u.a. (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Berlin 1999