"Anschluss" Österreichs

Am 12. März 1938 marschierte die Wehrmacht unter Hitlers Befehl in Österreich ein und schloss es an das Deutsche Reich an.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde im Versailler Vertrag von den Siegermächten festgehalten, dass sich Deutschland und das neu gegründete Österreich nicht zusammenschließen dürften. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs gab es in beiden Staaten viele Kräfte, die eine solche Vereinigung befürworteten.

In Österreich hatte sich eine Schwesterpartei der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) gegründet, die die Forderung nach dem Anschluss hauptsächlich trug. 1933 wurde die terroristisch agierende österreichische NSDAP verboten; 1934 ermordeten österreichische Nationalsozialisten bei einem Putschversuch den Bundeskanzler Engelbert Dollfuss. Der Putsch wurde jedoch niedergeschlagen.

Deutschland näherte sich unterdessen immer mehr dem faschistischen Italien unter Benito Mussolini an. Österreich, das zwar seine staatliche Unabhängigkeit bewahren wollte, sich aber außenpolitisch isoliert sah, orientierte sich daraufhin mehr am Dritten Reich.

Am 12. Februar 1938 traf sich Dollfuss´ Nachfolger Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg mit Adolf Hitler. Hitler zwang Schuschnigg, einer Regierungsbeteiligung der österreichischen Nationalsozialisten zuzustimmen. Um dies zu verhindern, setzte Schuschnigg eine Volksabstimmung über die Freiheit Österreichs an.

Deutschland drohte daraufhin mit einem Einmarsch deutscher Truppen und erreichte am 11. März 1938 den Rücktritt Schuschniggs. Jetzt war der Weg frei für eine nationalsozialistische Regierung und am 12. März 1938 marschierte unter dem Jubel der österreichischen Bevölkerung die deutsche Wehrmacht in Österreich ein. Österreich wurde als Gau an das Dritte Reich angeschlossen. Der Großteil der Bevölkerung begrüßte die nationalsozialistische Annexion, doch der Terror gegen Regimegegner und die jüdische Bevölkerung nahm brutale Züge an (kurzfristig über 70 000 Festnahmen).