Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald

Das Konzentrationslager Buchenwald wurde durch die Widerstandsbewegung, die sich im Lager gebildet hatte, befreit.

Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten KZ auf deutschem Boden. Von 238 000 Häftlingen, die das Lager durchliefen, wurden mindestens 43.000 ermordet oder kamen auf andere Weise ums Leben. Von Anfang an gab es in Buchenwald geheime Widerstandszellen. Ab 1938 konnten die politischen Gefangenen Einfluss auf die Lagerverwaltung erlangen und Schlüsselpositionen besetzen. Ab 1943 entstand im Lager eine allgemeine und internationale Untergrundbewegung, die Sabotageakte in den Rüstungsbetrieben ausführte.

Am 6. April 1945, kurz vor Kriegsende, begann die SS, zuerst die jüdischen, dann alle Gefangenen aus Buchenwald und den Nebenlagern abzutransportieren. Tausende Menschen starben bei dieser „Evakuierung“. Widerstandskämpfer, die Schlüsselpositionen in der Lagerverwaltung innehatten, behinderten die SS-Befehle zur „Evakuierung“. Die Nationalsozialisten konnten deshalb das Lager nicht vollständig räumen.

Am 11. April 1945 waren die meisten SS-Männer bereits aus Buchenwald geflohen. Der Untergrund übernahm daraufhin die Kontrolle über das Lager und nahm dabei Dutzende von SS-Männern fest. Etwa 21.000 Gefangene fanden die am selben Tag eintreffenden amerikanischen Soldaten in Buchenwald vor, darunter ungefähr 1.000 Kinder und Jugendliche. Die befreiten Widerstandskämpfer bildeten ein Internationales Lagerkomitee für die Übernahme des Lagers.

Nach dem Krieg brachten amerikanische Soldaten deutsche Zivilisten nach Buchenwald, um ihnen die NS-Gräueltaten vor Augen zu führen.

Gutman: Enzyklopädie des Holocaust, S. 248-251.