Hitler-Attentat

An diesem Tag wurde das bekannteste Attentat auf Hitler verübt. Der Begriff dient gleichzeitig als Bezeichnung für den hinter dem Attentat stehenden militärischen und national-konservativen Kreis der deutschen Widerstandsbewegung.

Obwohl die militärischen und national-konservativen Eliten 1933 maßgeblich zur Machtübernahme der Nationalsozialisten beigetragen hatten, entfremdeten sich viele ihrer Angehörigen im Laufe der Jahre vom Regime. In der vielschichtigen Gemengelage der Motive für ihren Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 spielte vor allem die völlige Aussichtslosigkeit der Weiterführung des Krieges, aber auch die im Laufe der Jahre gewachsene Erkenntnis über den verbrecherischen Charakter des Regimes und das Bestreben, nach innen und außen ein Zeichen der deutschen Widerstandsbewegung aufzurichten, eine Rolle.

Der Attentäter, Oberst Claus Graf Schenk v. Stauffenberg, ließ während einer Lagebesprechung im Führerhauptquartier bei Rastenburg in Ostpreußen eine Bombe explodieren. Es war geplant, Hitler zu töten und einen Staatsstreich durchzuführen. Nach dem Tod des Diktators sollte der militärische Aufmarschplan des Ersatzheeres ("Operation Walküre"), der eigentlich für die Abwehr innerer Unruhen entwickelt worden war, zweckentfremdet und zur Machtübernahme der Aufständischen genutzt werden. Nach Entmachtung der Nationalsozialisten sollte eine zivile Gegenregierung mit Generaloberst Ludwig Beck als Reichspräsident und Carl Friedrich Goerdeler als Reichskanzler eingesetzt werden.

Der Aufstandsversuch scheiterte, weil Hitler das Attentat nur leicht verletzt überlebte und die "Operation Wallküre" misslang. Die überwiegende Mehrheit der Verschwörer wurde verhaftet, mindestens 180 Personen wurden standrechtlich erschossen oder nach Schauprozessen vor dem Volksgerichtshof hingerichtet. Das Regime nutzte das Attentat als Auftakt einer Repressionswelle, die die Neubildung jeglicher Opposition unterbinden sollte und beispielsweise die "Sippenhaft" für Familienangehörige politischer Gegner umfasste.

[nach: Steinbach, Peter/Tuchel, Johannes (Hg.): Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Bonn 1994, S. 266ff; S. 351ff].

nach: Steinbach, Peter/Tuchel, Johannes (Hg.): Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Bonn 1994, S. 266ff; S. 351ff