Anne Frank

Jüdisches Mädchen, dessen Tagebuch weltbekannt ist

Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 in Frankfurt am Main geboren. Mit vier Jahren musste sie mit ihren jüdischen Eltern aus Deutschland nach Amsterdam fliehen. 1940 wurden die Niederlande von den Deutschen besetzt und auch dort begann die Verfolgung der Juden. Bis 1942 konnte Anne Frank noch die Schule besuchen, dann musste sie mit ihrer Familie untertauchen. Niederländische Freunde erklärten sich bereit, die Familie zu verstecken. In der Prinsengracht 263 in Amsterdam lebten die Franks mit vier weiteren Untergetauchten zwei Jahre lang auf engstem Raum.

Im Juni 1942 bekam Anne von ihrem Vater zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt. In den folgenden Jahren des Versteckens und Gefangenseins dokumentierte Anne ihre eigene Gedanken und Probleme, aber auch die Situation und Ängste der acht Untergetauchten. Sie träumte davon, Schriftstellerin zu werden und ihr Tagebuch einmal als Roman herauszugeben.

Am 4. August 1944 wurden die Untergetauchten an die Deutschen verraten. Alle acht Juden und zwei ihrer Helfer wurden festgenommen. Annes Tagebuch konnte von einer Helferin gerettet werden. Die beiden verhafteten Helfer wurden in ein niederländisches Konzentrationslager gebracht und überlebten.
Die acht Juden wurden in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Annes Mutter starb dort am 6. Januar 1945. Anne und ihre Schwester Margot waren schon Ende Oktober 1944 in das KZ Bergen-Belsen deportiert worden. Wenige Wochen vor Befreiung des Lagers, im März 1945 starb Margot Frank; Anne starb wenige Tage später.

Von den acht Untergetauchten überlebte Otto Frank, Annes Vater als einziger. Er gab "Das Tagebuch der Anne Frank" heraus. Das Buch erschien in millionenfacher Auflage und wurde in mehr als 50 Sprachen übersetzt. Anne Frank ist in der ganzen Welt zum Symbol für die Millionen Opfer des Holocaust geworden.

Gutman: Enzyklopädie des Holocausts, S. 472-477