Völkischer Beobachter

Reichsweit erscheinende NS-Tageszeitung

Die Zeitung "Völkischer Beobachter" (VB), bis zur Machtergreifung bereits ein wichtiges Propagandainstrument, wurde nach 1933 die faktisch offizielle Zeitung der nationalsozialistischen Regierung. Der VB erschien im Eher-Verlag; 1920 das erste Mal, zuerst zweimal wöchentlich, seit Februar 1923 täglich. Nach dem Hitlerputsch 1923 wurde der VB verboten, Anfang 1925 jedoch neu gegründet.

Verlagsdirektor des Völkischen Beobachter war der Reichsleiter für die Presse Max Amann. Hauptschriftleiter - also Chefredakteure - waren von 1921 bis 1923 Dietrich Eckhart, bis 1938 Alfred Rosenberg und ab 1938 Wilhelm Weiß.

Der Völkische Beobachter war reißerisch aufgemacht und diente zur Verbreitung der NS-Propaganda und zur Vermittlung der NS-Ideologie. Der Untertitel lautete: "Kampfblatt der national-sozialistischen Bewegung Großdeutschlands".

Ab dem 30. Januar 1933 erhielten die Verlautbarungen im VB offiziellen Charakter, da nun die Anordnungen der neuen Regierung veröffentlicht wurden. Der VB erhöhte seine Auflage erheblich (1925: 4500 Exemplare; 1932: 116 000 Exemplare; 1938: 600 000 Exemplare) und erschien in mehreren Regionalausgaben. 1941 hatte sich die Stückzahl auf 1,2 Millionen gesteigert.

Am 30. April 1945 stellte der Völkische Beobachter sein Erscheinen ein.

Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 784