Gymnasium Gyrhoffstraße (Köln)

Die genaue Adresse des städtischen Realgymnasiums Köln-Lindenthal lautete Gyrhofstraße 17. Nach der Entfernung des katholischen Direktors Dr. Bernhard Deermann aus seinem Amt im Jahr 1934 unterstand die Leitung der Schule zunächst Direktor Bendel und danach Erwin Bürger. Das Lehrerkollegium umfasste ca. 25 Personen. Die Schülerzahlen lagen bei ca. 500. Sie gingen 1944 auf knapp 300 zurück.

Der frühere Direktor Dr. Bernhard Deermann war ein prominentes Opfer der nationalsozialistischen "Säuberungen". Er wurde aufgrund einer vagen Aktennotiz über ein Telefongespräch mit Oberbürgermeister Adenauer aus den frühen 1920er Jahren im Februar 1934 nach § 4 des Berufsbeamtengesetzes entlassen.

1935 war die Schüler noch von 33 jüdischen Schülern besucht worden. Mit der Radikalisierung der judenfeindlichen NS-Politik besuchten 1937 nur noch 2 jüdische Schüler das Gymnasium in der Gyrhofstraße. Im März 1936 wurde die HJ-Fahne an der Schule gehisst.

Der Bombenkrieg veränderte den Schulbetrieb dramatisch. Im Dezember 1943 wird ein Teil der Schule für ein Gefangenenbataillon beschlagnahmt und Schüler als Luftwaffenhelfer eingesetzt. Die Schule wird im Krieg zerstört und nach Kriegsende nicht wieder eröffnet.

Materialsammlung NS-Dok.