Gestapo Bonn (Haus Kreuzbergweg 5)

Mit der „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ vom 28. Februar 1933 begann die Verfolgung von politischen Gegnern des Regimes durch SS, Sicherheitsdienst und Gestapo. In Bonn unterstand die Gestapo zunächst der Zentrale in Köln, die unter anderem die „Schutzhaft- Aktion“ im März 1933 leitete. Bonn erhielt am 1. April 1938 eine eigene Außendienststelle im Kreuzbergweg 5. Diese war zuständig für die Stadt- und Landkreise Bonn und Euskirchen. Auch der Sicherheitsdienst, dessen Chef der Bonner Dr. Heinrich Müller war, arbeitete in dem Haus am Kreuzbergweg.

Aufgrund von Denunziationen führte die Gestapo Verhöre, Hausdurchsuchungen und Verhaftungen durch, misshandelte und folterte Menschen im Keller des Gebäudes und schreckte auch vor Mord nicht zurück. Der Kreuzbergweg wurde in Bonn zu einem Synonym für Terror und Angst. Zur Anklageerhebung wurden die Verhafteten vom Kreuzbergweg an das Sondergericht in Köln, das Oberlandesgericht Hamm oder den Volksgerichtshof in Berlin überwiesen.

Die Gestapo im Kreuzbergweg übernahm auch die Organisation der Deportationen der Bonner Juden. Das genaue Ende der Gestapo-Außendienstelle Bonn ist nicht bekannt. Vieles spricht dafür, dass die Gestapo erst kurz vor dem Einmarsch der Amerikaner in Bonn am 7. März 1945 die Arbeit einstellte. Zuvor vernichteten die Gestapo-Beamten ihre Akten vollständig.