Besatzung (1916-1926)

Von 1918 bis 1930 waren Teile des Rheinlands von den alliierten Siegermächten des Ersten Weltkriegs besetzt.

Im Versailler Vertrag, der nach dem Ersten Weltkrieg geschlossen wurde, wurde auch die zukünftige Stellung des Rheinlandes festgelegt: Die Friedensbedingungen sahen eine Entmilitarisierung des Rheinlands auf einer 50 km breiten Zone rechts des Rheins vor. Zudem konnten die alliierten Truppen die drei Brückenköpfe Köln, Koblenz und Mainz besetzen. Die Räumung des Rheinlands sollte schrittweise nach 5, 10 bzw. 15 Jahren erfolgen.

Schon 1918 hatten britische, amerikanische und französische Truppen drei Zonen am Rhein gebildet. Die Franzosen besetzten das südliche Rheinland, die Briten das Gebiet zwischen Köln und Bonn und die Amerikaner den Niederrhein zwischen Krefeld und Aachen. In Koblenz befand sich die Interalliierte Rheinlandkommisssion, die die Rheinlandsgebiete verwaltete. Bei der Ruhrgebietsbesetzung 1923 durch belgische und französische Truppen zog die USA aus Protest ihre Streitkräfte aus dem Rheinland ab. Die britische Regierung strebte eine Politik des Ausgleichs an, während Frankreich vor allem das Sicherheitsproblem Deutschland vor Augen hatte.

Ende Januar 1926 räumten die Alliierten Köln und lösten zwei Jahre später die Interalliierte Rheinlandkommission auf. Mit dem Young-Plan 1929 wurde die Räumung des Rheinlands auf 1930 festgelegt, also fünf Jahr vor der im Vertrag festgelegten Frist. Tatsächlich zogen die Alliierten im Juni 1930 die letzten Truppen aus dem Rheinland ab.

www.nrw2000.de/weimar/alliierte_besetzung.htm
www.dhm.de
Helmut Müller: Schlaglichter der deutschen Geschichte, S. 250.