Robert Ley

Hoher NS-Funktionär, u.a. Führer der DAF und "Reichsorganisationsleiter"

Robert Ley wurde am 15. Februar 1890 in Niederbreidenbach im Rheinland geboren. Er stammte aus einer begüterten Bauernfamilie. Nach dem Besuch der Oberrealschule in Wuppertal studierte er Jura und beendete das Studium mit der Promotion.

1914 war er Kriegsfreiwilliger; 1917 wurde er als Flieger abgeschossen und schwer verwundet. Nach französischer Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920 entlassen wurde, fand er 1921 eine Stellung in der Chemiesparte bei Bayer in Leverkusen.

Schon bald nach seinem Beitritt 1923 stieg Ley in der NSDAP rasch auf. 1925 war er Gauleiter der Partei Rheinland-Süd, wurde aber drei Jahre später wegen seinem Alkoholismus entlassen (späterer Spitzname "Reichstrunkenbold"). Es gelang ihm aber 1932 Georg Strasser nach dessen Entmachtung im Zuge des "Röhm-Putsches" als Reichsorganisationsleiter der Partei zu beerben.

Ley war 1933 maßgeblich beteiligt an der Zerschlagung der Gewerkschaften und setzte sich an die Spitze der Ersatzorganisation "Deutsche Arbeitsfront" (DAF), der größten Massenorganisation der Nationalsozialisten. Deren Unterorganisation "Kraft durch Freude" führte er als ihr Gründer ebenfalls an. Mit ihrem umfangreichen Reiseprogramm ließ sie sich propagandawirksam präsentieren. Als Reichsschulungsleiter der NSDAP drängte er auch in die nationalsozialistische Bildungspolitik. So initiierte er die Adolf-Hitler-Schulen und die Ordensburgen zur Auslese des Führungsnachwuchses.

Zu Kriegszeiten wurde Ley von seinen Konkurrenten Fritz Sauckel, Albert Speer und Fritz Todt überflügelt. Am 16. Mai 1945 wurde Ley als Dr. Ernst Diestelmeyer bei Berchtesgaden festgenommen. Kurz vor Beginn des Nürnberger Prozesses erhängte sich Ley am 25. Oktober 1945 in seiner Zelle.

Enzyklopädie des Nationalsozialismus
Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich
Biographisches Lexikon zum Dritten Reich, S. 299f.