"Hitler-Putsch"

Am 9. November 1923 misslang ein Putsch Hitlers und seiner Anhänger in München gegen die Weimarer Republik

Am 8. November 1923 unternahm Hitler mit seiner Partei und anderen republikfeindlichen Verbänden den gewaltsamen Versuch, die Macht an sich zu reißen. Während einer Rede von Generalstaatskommissar Gustav v. Kahr stürmten bewaffnete SA-Kräfte den Münchener Bürgerbräukeller. Hitler rief die "Nationale Revolution" aus und erklärte die bayerische ebenso wie die Reichsregierung für abgesetzt. Kahr, der örtliche Verantwortliche der Reichswehr Otto v. Lossow und der bayrische Polizeichef Hans Ritter v. Seisser gaben unter Zwang ihre Zustimmung, widerriefen aber am nächsten Tag.

Trotzdem unternahmen die Putschisten am 9. November einen Demonstationszug durch die Innenstadt, der schließlich von der Polizei mit Waffengewalt gestoppt wurde. Es gab mehrere Opfer auf beiden Seiten. Zusammen mit anderen Teilnehmern wurde auch der "Held" aus dem Ersten Weltkrieg - Ludendorff - festgenommen. Hitler selbst wurde kurze Zeit später in seinem Versteck verhaftet und zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt, wovon er lediglich acht Monate absaß.

Inspiriert war der Putschversuch vermutlich von Mussolinis "Marsch auf Rom" 1922. Die Erfolgsaussichten des dilettantisch durchgeführten Umsturzversuchs sind zu bezweifeln. Gleichwohl wurde er nach der "Machtergreifung" 1933 zum Erfolg umgedeutet und Grundlage einer Legende, die jährlich mit einem Marsch zur Feldherrnhalle gefeiert wurde. Putschteilnehmern wurde mit großem Spektakel der "Blutorden" verliehen.