Malyj Trostenez

Arbeitslager bei Minsk

Wenige Monate nach dem Ghetto von Minsk wurde nahe der Stadt im November 1941 das Zwangsarbeitslager Maly Trostenez eingerichtet. Es unterstand dem Kommadeur der Sicherheitspolizei und des SD (KdS) in Weißruthenien, heute Weißrussland. In Maly Trostenez wurden etwa 150 Angehörige von KdS, SD und SS eingesetzt, zur Bewachung der Zwangsarbeiter wurde eine ukrainische Wachmannschaft herangezogen.

Zunächst wurden dort Insassen der Minsker Lager und Gefängnisse ermordet, ab Mai wurde dazu die angeschlossene Erschießungsstätte Blagowschtschina eröffnet. Nach dem Eisenbahnanschluss von Maly Trostenez im Sommer 1942 war die Deportation von Juden aus dem Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, Österreich, Deutschland, den Niederlanden und Polen möglich. Insgesamt wird von 65.000 Opfern gesprochen.

Unter dem Druck der näherrückenden Roten Armee begann der Befehlshaber Erich Ehrlinger mit der Beseitigung der Spuren des Massenmords. Die Ermordeten wurden wieder ausgegraben und eingeäschert. Gleichzeitig wurden die Erschießungen fortgeführt, zusätzlich wurden Gaswägen eingesetzt.

Enzyklopädie des Nationalsozialismus
Enzyklopädie des Holocaust