Friedrich Ebert

Friedrich Ebert war der erste Reichspräsident der Weimarer Republik

Friedrich Ebert wurde am 4. Februar 1871 als Sohn eines Schneidermeisters in Heidelberg geboren. Er machte eine Sattlerlehre. Schon früh engagierte er sich in der Gewerkschaft und trat 1889 in die SPD ein. 1893 wurde Friedrich Ebert Redakteur in Bremen. Er wurde Parteivorsitzender der Bremer SPD und später als Mitglied der Bremer Bürgerschaft SPD-Fraktionsführer.

1912 wurde Ebert in den Reichstag gewählt. Ab 1913 war er Vorsitzender der SPD. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs stimmte er im Reichstag für die Kriegskredite und somit für die deutsche Kriegspolitik. Später setzte er sich für einen Verständigungsfrieden ohne Annexionen ein.

Bei Kriegsende im Oktober 1918 trat Ebert für den Erhalt der Monarchie ein. Doch am 9. November wurde die Monarchie abgeschafft und Ebert wurden als Führer der stärksten Reichstagspartei die Regierungsgeschäfte übertragen. Am 10. November wurde er einer der Vorsitzenden des Rats der Volksbeauftragten. Ebert setzte sich für rasche Wahlen zur Nationalversammlung ein.

Um die Revolution einzudämmen, schloss Ebert ein Bündnis mit der Obersten Heeresleitung. Rechtsgerichtete Militärs und Freikorps schlugen daraufhin die Arbeiteraufstände nieder. Am 11. Februar 1919 wählte die Nationalversammlung Friedrich Ebert zum ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik. Ebert unterstützte Reichswehrminister Gustav Noske, der gewaltsam gegen die revoltierenden Arbeiter vorging.

1922 verlängerte der Reichstag die Amtszeit Eberts bis 1925. Die rechte Opposition verfolgte Ebert zunehmend mit Verleumdungen. 1924 musste er sich für die Beteiligung an einem Streik im Januar 1918 vor Gericht verantworten. Im Prozess wurde festgestellt, dass Ebert Landesverrat begangen hätte.

Am 28. Februar 1925 starb Friedrich Ebert an einer verschleppten Blinddarmentzündung in Berlin.

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Helmut Müller: Schlaglichter der deutschen Geschichte, S. 231 f.