Stille Helfer

Helfer von Verfolgten handelten meist individuell und gingen ein hohes Risiko ein. Ihre Taten blieben über Jahrzehnte vergessen.

In der nationalsozialistischen Gesellschaft gab es eine verschwindend kleine Minderheit von Menschen, die den Verfolgten des NS-Regimes halfen. Sie unterstützen sie mit Lebensmitteln, Geld und Unterschlupf und ermöglichten dadurch das Überleben. Diese Helfer und Helferinnen handelten aus Solidarität und Menschlichkeit, oft allein und ein hohes Risiko eingehend. Denn jederzeit konnten Untergetauchte und ihre Helfer verraten und von der Gestapo verhaftet werden. In der Mehrzahl waren die Helfer und Helferinnen einfache Menschen, die nicht den gesellschaftlichen Eliten angehörten. Die genaue Zahl dieser „stillen Helfer“ lässt sich nicht schätzen.

Ihre selbstlosen Taten wurden über Jahrzehnte kaum thematisiert: Die Helfer und Helferinnen berichteten aus Bescheidenheit nicht über ihre Taten, die Opfer schwiegen traumatisiert und die deutsche Mehrheitgesellschaft wollte nicht daran erinnert werden, dass es Menschen gab, die dem NS-Unrechtsregime mutig entgegentraten und die den entlastenden Satz Lügen straften, „man habe ja nichts tun können“.

Erst seit den 1990er Jahren widmen sich Forschung, Medien und Gedenkstätten verstärkt dem Thema der „Stillen Helden“.

Günther B. Ginzel (Hg.), „...Das durfte keiner wissen!“ Hilfe für Verfolgte im Rheinland von 1933 bis 1945, Gespräche, Dokumente, Texte, Köln 1995, S. 11-19
Wolfgang Benz (Hg.), Überleben im Dritten reich. Juden im Untergrund und ihre Helfer, München 2003