Kardinal Joseph Frings

1942 bis 1969 Erzbischof von Köln

Joseph Frings wurde am 6. Februar 1887 in Neuss geboren. Nach einem Theologiestudium wurde er 1910 in Köln zum Priester geweiht und war anschließend drei Jahre als Kaplan in Köln-Zollstock tätig. Neben Auslandsaufenthalten und weiteren Studien fungierte Frings von 1915 bis 1922 als Pfarrrektor in Fühlingen, danach zwei Jahre als Rektor eines Waisenhauses in seiner Geburtsstadt, um dann bis 1937 als Pfarrer in Köln-Braunsfeld tätig zu sein.

Nachdem Joseph Frings von 1937 bis 1942 Regens des Kölner Priesterseminars gewesen war, wurde er nach dem Tod von Kardinal Schulte als Kölner Erzbischof berufen.

Berühmt wurde die Sylvesterpredigt des Erzbischofs vom 31. Dezember 1946, in der er der Not leidenden Bevölkerung den Diebstahl von zum Überleben notwendigen Gütern in einer existenziellen Notlage erlaubte: das "Fringsen" war geboren.

Der 1946 in den Kardinalstand erhobene Geistliche gehörte lange Zeit zu den Wortführern des deutschen Katholizismus. In den Nachkriegsjahren versuchte er dabei insbesondere den Vorwurf der Kollektivschuld zu revidieren und vertrat besonders stark gegenüber den Alliierten die Interessen der deutschen Bevölkerung. Von 1962 bis 1965 gehörte er zum Präsidium des 2. Vatikanischen Konzils.

Sein soziales Engagement und sein Einsatz für die Bevölkerung machten Joseph Frings, der Ehrenbürger von Köln, Neuss und Bad Honnef wurde, berühmt und beliebt. Er starb am 17. Dezember 1978 in Köln. Nach seinem Tod im Jahr 1978 wurde Frings in der erzbischöflichen Gruft im Kölner Dom beerdigt.

de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Frings
Norbert Trippen, Josef Kardinal Frings (1887-1978). Sein Wirken für das Erzbistum Köln und für die Kirche in Deutschland, Paderborn u.a. 2003