Sammellager in Köln

Zwangsunterkünfte, in die Menschen vor ihrer Deportation verbracht wurden, bevor sie sich am Vortrag des vorgesehenen Abfahrtstermins in der Messe zum Abtransport einfinden mussten.

Das größte Sammellager in Köln war das Fort V in Köln-Müngersdorf. Das preußische wurde 1874 errichtet und diente seit 1879 als "Festungsgefängnis - Köln Fort V".

In diesem ehemaligen Fort und den dazugehörigen Kasematten wurden seit Dezember 1941 die noch in Köln verbliebenen Juden bis zu ihrer Deportation in die Gettos und Vernichtungslager interniert. Die Unterkünfte im Fort selbst wie auch in dem auf dem benachbarten Gelände eingerichteten Lager waren schmutzig, feucht und menschenunwürdig. Insgesamt waren hier auf engstem Raum bis zu 2.500 jüdische Menschen aus dem NSDAP-Gau Köln-Aachen untergebracht.

Nach Abschluss der Deportationen wurde das Lager kurzzeitig auch zur Unterbringung anderer, zumeist politischer Gefangener genutzt.

Doch auch in anderen Stadtteilen wurden kleinere Sammellager eingerichtet, wie beispielsweise das von Hannelore Hausmann genannte Lager in der Turnhalle auf der Neusser Straße in Köln-Nippes.

Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln. Gedenkbuch, Köln/Weimar/Wien 1995, S. 534;
Martin Rüther, Köln im Zweiten Weltkrieg. Alltag und Erfahrungen zwischen 1939 und 1945, Köln 2005, S.151-156