Fliegergeschädigte

Das NS-Regime unternahm im Bombenkrieg zahlreiche Maßnahmen, um Geschädigten zu helfen und so die Stimmung in der Bevölkerung positiv zu beeinflussen.

Kommunale und parteiamtliche Einrichtungen übernahmen die Notversorgung von Fliegergeschädigten. In Köln arbeitete beispielsweise das im September 1942 eingerichtete „Sozialamt für Fliegergeschädigte“ eng mit der NSV zusammen. Zur „Erstversorgung“ der Ausgebombten wurden mobile Küchen vor Ort eingerichtet sowie Lebensmittel, Textilien, Schule und Zigaretten ausgegeben.

Zentral war ferner die Versorgung mit (Not-)Unterkünften. Mütter, Kinder und ältere Kölner wurden auf Dauer oder zumindest für längere Zeit in weniger gefährdete Regionen evakuiert, um so in den zerstörten Städten Wohnraum für die dringend benötigten Handwerker und Arbeiter in der Kriegsproduktion zu schaffen.

Um in den Genuss der Hilfsmaßnahmen für „Fliegergeschädigte“ zu kommen, musste man „arischer Abstammung“ sein und sich ausweisen können.

Martin Rüther, Köln im Zweiten Weltkrieg. Alltag und Erfahrungen zwischen 1939 und 1945, Köln 2005, S. 174-182