Erste Bomben auf das Ruhrgebiet

Mit Beginn des deutschen "Westfeldzuges" setzten massive britische Luftangriffe auf das Rhein-Ruhr-Gebiet ein.

Unmittelbar nach dem Beginn des deutschen "Westfeldzuges" am 10. Mai 1940 begannen nächtliche Luftangriffe auf das Rhein-Ruhr-Gebiet. Am 15./16. Mai 1940 führte das britische Bomber Command mit 99 Maschinen den ersten großen Schlag gegen das Ruhrgebiet und eröffnete damit den strategischen Luftkrieg gegen das Deutsche Reich. In dieser Nacht standen vor allem die Hydrierwerke in Oberhausen, Castrop-Rauxel, Wanne-Eickel, Dortmund, Gelsenkirchen und Bottrop auf den Zielanweisungen der britischen Bomberbesatzungen. Die britische Luftkriegsführung gegen das Deutsche Reich wurde von nun an wesentlich offensiver.

Bis in den Winter 1940/41 starteten nunmehr Nacht für Nacht britische Bomber zu Einsätzen gegen das Deutsche Reich, besonders aber gegen das Rhein-Ruhr-Gebiet. Die Zielpunkte dieser Luftangriffe waren vorrangig Industrie- und Verkehrsanlagen. Zu Beginn des Kriegsjahres 1941 flog das britische Bomber Command seine Angriffe dann in geschlossenen Verbänden gegen ein Einzelziel. Dadurch sollte eine größere Schadenswirkung erzielt werden. Bereits in der Nacht des 9./10. Januar 1941 hatten die Besatzungen von 135 britischen Maschinen den Auftrag erhalten, im geschlossenen Verband die Hydrierwerke Scholven und Gelsenberg bei Gelsenkirchen zu bombardieren.

Mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 hatte sich auf dem europäischen Kriegsschauplatz eine neue politische und strategische Situation ergeben. In der "Transport Directive" vom 9. Juli 1941 wurden nunmehr schwerpunktmäßige Bombardierungen von wichtigen Eisenbahnzentren wie vor allem in Köln, Düsseldorf, Duisburg, Hamm, Soest, Osnabrück und Schwerte festgelegt. Damit sollte in Bezug auf die neu entstandene Kriegslage in Europa u.a. der Nachschubverkehr zwischen Westdeutschland und der damals noch erfolgreichen deutschen Wehrmacht auf dem Kriegsschauplatz im Osten behindert werden.

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