Heimatfront

Als "Heimatfront" bezeichneten die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg - in Absetzung von den "normalen" Fronten auf den auswärtigen Kriegsschauplätzen - das Reichsgebiet, in dem jede Deutsche und jeder Deutsche - wie die Soldaten im Feld - seinen kriegsbedingten Pflichten nachzukommen hatte. Front und "Heimatfront": Auch hier wurde wieder das Propagandabild der "Volksgemeinschaft" beschworen.

Tatsächlich hatte das NS-Regime jedoch große Angst, dass die Stimmung in Deutschland aufgrund von Versorgungsengpässen und Luftkriegseinwirkungen kippen könnte. Daher wurde die "Heimatfront" nicht nur gebetsmühlenartig beschworen, sondern - unter Ausplünderung besetzter Gebiete - alles getan, um durch möglichst gute Versorgung und großzügige Entschädigungsleistungen nach Bombenschäden poistiv auf die Betroffenen einzuwirken. Auf diesem Gebiet nahm die NSDAP das Heft des Handelns im Verlauf des Krieges immer stärker in die Hand und drängte kommunale und staatliche Stellen zunehmend in den Hintergrund.

Andererseits wurde seitens des NS-Regimes und hier besonders durch die Gestapo jedes Vergehen verfolgt, dass aus NS-Sicht geeignet war, die Stabilität der "Heimatfront" zu gefährden. Unterstützt wurden solche Bestrebungen zudem durch große Propagandaaktionen, die selbst 1944/45 noch vom "Endsieg" sprachen.