Ferdinand Kütter

Kütter war ein wegen seiner Brutalität gefürchteter Kommissar der Kölner Gestapo.

Ferdinand Kütter wurde am 13. September 1890 in Köln-Deutz geboren. Nach Teilnahme am Ersten Weltkrieg war er bereits seit Beginn der 1920er Jahre bei der Kölner Polizei tätig. Hier wechselte er vor 1933 in die Abteilung IA der Politischen Polizei, die sich mit politisch motivierten Delikten befasste.

Kütter wurde nach Gründung der Gestapo in ihre Dienste übernommen und dort zunächst Leiter der Abteilung II, die "Angehörige der Linksopposition" überwachte und verfolgte. 1935 wurde er, einer der gefürchtetsten Gestapobeamten Kölns, zum Kriminalinspektor und kurz darauf zum Kommissar befördert. Er führte nun das "Exekutivreferat Marxismus-Leninismus" der Kölner Gestapo.

Eine neue Etappe in seiner Gestapolaufbahn begann, als Kütter während des Zweiten Weltkrieges zum Leiter des "Fremdarbeiterreferats" der Kölner Gestapo ernannt wurde. In dieser Funktion übernahm er die Leitung des in die Arbeitserziehungsanstalt Brauweiler ausgelagerten Teil der Behörde und das dazu gehörige Sonderkommando. Dieses "Sonderkommando Kütter" war für die Verfolgung von untergetauchten Zwangsarbeitern und flüchtigen Deserteuren in Köln-Ehrenfeld sowie für die Verfolgung der Widerstandsgruppe "Nationalkomitee Freies Deutschland" zuständig. Unter seinen Anweisungen wurden im Oktober und November 1944 die öffentlichen Hinrichtungen an der Hüttenstraße in Ehrenfeld durchgeführt.

Am 12. April 1945 entzog sich Kütter seiner Verhaftung und Bestrafung durch Selbstmord. Er erschoss sich in Thier bei Wipperfürth.

Rusinek: Gesellschaft in der Katastrophe, Essen 1989
Materialsammlung NS-Dokumentationszentrum