Von der Politischen Polizei zur Gestapo

Die Behörde zum Schutz der Weimarer Demokratie entwickelte sich bis 1933 zum einseitigen Kampfinstrument gegen kommunistische Gruppen.

Die politische Polizeibehörde entwickelte sich nach 1918/19 aus der gleichnamigen Institution des Deutschen Kaiserreiches. Sie wurde zum Schutz der Weimarer Demokratie gegen Republikfeinde eingerichtet und verfolgte politische Delikte wie Hoch- und Landesverrat.

Die Politische Polizei ermittelte gegen rechts- und linksextremistische Republikgegner. Im Zuge des "Preußenschlages" 1932 fand eine personelle Umstrukturierung der Behörde statt. Sozialdemokratische und liberale Beamte wurden durch konservative ersetzt. Damit zusammenhängend zeichnete sich eine zunehmend einseitige Verfolgung kommunistischer Kreise ab. Auf dem rechten Auge war die Behörde 'blind'.

Nach der NS-Machtübernahme bestanden die politischen Polizeibehörden der Länder zunächst fort. Im Dienste der NS-Herrschaft unterstanden sie nun der neu geschaffenen Gestapo. Bis 1936 hatte Heinrich Himmler alle Länderbehörden - nun einheitlich als 'Geheime Staatspolizei' bezeichnet - unter seiner Führung vereint.

Graf, Christoph: Politische Polizei zwischen Demokratie und Diktatur, Berlin 1983