Polizeipräsidium Krebsgasse (Köln)

Zentrale der staatlichen Polizeiverwaltung Köln (1907-1945) und Sitz der Gestapo (1933-1935)

Die Zentrale der staatlichen Polizeiverwaltung Köln war in einem Gebäude an der Ecke Schildergasse/Krebsgasse untergebracht. Die Behörde umfasste den Polizeipräsidenten, die verschiedenen Abteilungen der Verwaltungspolizei und das Kommando der Schutzpolizei.

In den Jahren 1933-1935 war hier zudem der Sitz der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Zahlreiche Kölner Bürger und Bürgerinnen wurden in der Krebsgasse wegen ihrer politischen Gesinnung misshandelt. Gerade in den ersten Monaten der NS-Herrschaft ging das Regime von hier aus brutal gegen Kommunisten und Sozialdemokraten vor. 1935 bezog die Gestapo ihre neuen Diensträume am Appellhofplatz.

Das Polizeipräsidium verblieb bis zum Kriegsende in der Krebsgasse. Neben der allgemeinen Polizeiarbeit stand die Behörde weiterhin im Dienste der nationalsozialistischen Weltanschauung und verfolgte Kölner und Kölnerinnen aus politischen und rassistischen Gründen.

Beim letzten Bombenangriff auf Köln am 2. März 1945 wurde das Gebäude an der Krebsgasse vollständig zerstört. Vier Tage später marschieren die amerikanischen Truppen in die Stadt ein.

Roeseling, Das braune Köln, S. 58-60;
Harald Buhlan, Organisation, Personal und Standorte der staatlichen Polizeiverwaltung Köln in der NS-Zeit, in: Ders./Jung, Wessen Freund, S. 145-197, hier S. 158f.