Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD)

Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) war und ist einer der bedeutendsten Industriebetriebe Kölns.

Die Geschichte von KHD begann 1856, als Martin Neuerburg, Wimmar Breuer und Hermann Dietrich Sievers in Köln-Kalk eine „Maschinenfabrik für den Bergbau“ gründeten. 1871 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt und nach dem bekannten Naturforscher und Bergassessor Alexander von Humboldt in „Maschinenbau-Aktiengesellschaft-Humboldt“ umbenannt. Die Firma kaufte große Landflächen neben dem Werksgelände auf, errichtete Wohnungen für die Arbeiter („Humboldt-Kolonie“) und expandierte auf die dreifache Größe. Trotz Krisenzeiten war das Unternehmen Anfang des 20. Jahrhunderts eines der weltweit führenden Maschinenbau-Unternehmen für den Bergbau, das 1925 rund 6.500 Beschäftigte zählte.

Um 1860 wandte sich der Kaufmann Nicolaus August Otto in Köln dem Problem des Verbrennungsmotors zu. Ergebnis der finanziell maßgeblich durch Eugen Langen unterstützten Forschungen und Experimente war der Otto-Motor, der im 1864 gegründeten Unternehmen "N.A. Otto & Cie.", der ersten Motorenfabrik der Welt, entwickelt und produziert wurde. Am 5. Januar 1872 erfolgt die Gründung der Aktiengesellschaft "Gasmotoren-Fabrik Deutz AG". Im selben Jahr treten Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach in das Unternehmen ein.

1921 ging Deutz eine Interessengemeinschaft mit der Motorenfabrik Oberursel AG ein, wobei der Firmenname in "Motorenfabrik Deutz AG" geändert wurde. Ein ähnlicher Vertrag wurde 1924 mit der Maschinenbauanstalt Humboldt geschlossen, dem am 17. Oktober 1930 der endgültige Zusammenschluss beider Unternehmen folgte, die sich künftig "Humboldt-Deutzmotoren AG" nannten. 1936 wurde schließlich noch die Ulmer C.D. Magirus AG übernommen. Am 5. November 1938 wurde schließlich ein Organvertrag mit der Duisburger Klöckner AG vereinbart und der Firmenname in "Klöckner-Humboldt-Deutz AG", kurz KHD, geändert.

Im Zweiten Weltkrieg produzierte KHD vor allem Rüstungsgüter, insbesondere U-Boot-Motoren und betrieb eine Reparaturwerkstatt für Panzer. Trotz großer Gebäudeverluste, kann das Unternehmen aufgrund frühzeitiger Auslagerungen nach 1945 einen relativ zügigen Wiederaufbau betreiben. Mitte der 1950er Jahre sind bei KHD rund 12.500 Menschen beschäftigt. Die wirtschaftlichen Umbrüche ab den 1970er Jahren trafen dann aber auch KHD: Das Unternehmen schrumpfte erheblich zusammen, stand 1996 – nicht zuletzt wegen Managementfehler - vor dem Aus und konnte nur in abgespeckter Form als Deutz AG fortgeführt werden. 2000 siedelte die Deutz AG nach Köln-Porz über, wo sie noch heute gut 2.500 Beschäftigte hat.

Kellenbenz, Hermann (Hrsg.): Zwei Jahrtausende Kölner Wirtschaft, Bd. 2, S. 405 f.
Jung, Werner: Das moderne Köln. Der historische Stadtführer, Köln 2006, S. 265.
Ders.: Das moderne Köln. Der historische Stadtführer, Köln 2004, S. 200 ff.
http://www.werkbahn.de/eisenbahn/lokbau/khd.htm