Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) nach 1945


Die KPD wurde schon am 11. Juni 1945 wiedergegründet. Die Entwicklung in den Westzonen und in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) verlief unterschiedlich.

In der SBZ waren die Kommunisten 1945 zu schwach, um die Macht allein zu übernehmen. Im April 1946 erfolgte daher die Vereinigung mit der SPD, der mitgliederstärksten Partei in der SBZ, zur „Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands“ (SED). Allmählich entwickelte sich die SED von einer Massenpartei zu einer Kaderpartei nach Vorbild der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU). Die folgenden Jahre bis 1989 waren gekennzeichnet durch eine diktatorische Herrschaftsausübung der SED, die weitgehend von Moskau aus gesteuert wurde.

In den Westzonen und in der Bundesrepublik Deutschland repräsentierte die KPD die stärkste Partei der radikalen Linken. 1947 hatte die Partei insgesamt 324.000 Mitglieder. Bei den Landtagswahlen 1947 in Nordrhein-Westfalen konnte die KPD 14 % Stimmenanteil erzielen, bei der Bundestagswahl 1949 immerhin 5,7 %.

Vor dem Hintergrund des Ost-West-Konfliktes und dem politischen Kurs der Westanbindung in der BRD verlor die KPD jedoch immer mehr an Bedeutung. Ihre Stimmenanteile bei den Wahlen gingen immer weiter zurück und auch die Mitgliederzahl nahm drastisch ab. Sie lag 1956 bei nur noch etwa 78.000.

Am 17. August 1956 wurde die KPD als verfassungsfeindliche Organisation durch das Bundesverfassungsgericht verboten. Zum Ausgang der 1960er Jahre erlebte der Linksextremismus eine Wiederbelebung in der Bundesrepublik Deutschland, die ihre Wurzeln in studentischen Protestbewegungen hatte. Im September 1968 wurde die „Deutsche Kommunistische Partei“ (DKP) gegründet, die als Nachfolgeorganisation der KPD bezeichnet wird.

Innenministerium des Landes NRW online: http://www.im.nrw.de/sch/396.htm
(Februar 2007)
Stöss, Richard (Hrsg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945 - 1980. 2 Bd. Opladen 1983.