Westintegration

Unter Westintegration versteht man die Einbindung der Bundesrepublik Deutschland in die westliche Staatengemeinschaft in der Nachkriegszeit. Dieser politische Kurs war stark von Bundeskanzler Konrad Adenauer geprägt.

Durch Abkommen und Verträge mit Westmächten wie USA und Großbritannien. versuchte der erste Bundeskanzler nach Kriegsende die Bundesrepublik in die westliche Welt einzubinden. Im Gegenzug sollte schrittweise der Besatzungsstatus aufgelöst werden. Die Westintegration besaß für Adenauer Vorrang vor der Wiedervereinigung.

In Verhandlungen mit der „Alliierten Hohen Kommission“, bestehend aus Vertretern der USA, Großbritannien und Frankreich, wurden bereits Ende 1949 die ersten Schritte zur Erlangung der Souveränität gemacht. Die Bundesrepublik beschloss den Beitritt zum Staatenbündnis NATO. Im Mai 1955 traten die Pariser Verträge in Kraft, die den Besatzungsstatus in der BRD auflösten und Deutschland die Souveränität verliehen.

Die Westanbindung erfolgte vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und stieß teilweise in Fragen wie die der Wiederaufrüstung auf heftige innere Proteste. Bei den 2. Deutschen Bundestagswahlen im September 1953 wurde Adenauer jedoch im Amt des Bundeskanzlers bestätigt. Ein zentrales Problem blieb die „Deutsche Frage“, d.h. wie die deutsche Einheit wiederhergestellt werden konnte. Mit der Bundesrepublik Deutschland als Bestandteil der westlichen Staatengemeinschaft und der Deutschen Demokratischen Republik als Teil des Ostblockes verlief durch Deutschland die Grenze des Ost-West-Konfliktes.

Stöver, Bernd: Der Kalte Krieg. München 2003.
Deutsches Historisches Museum, LeMO: http://www.dhm.de/lemo/home.html (März 2007)