Kurisches Haff (polnisch Kurskiy Zaliv, russisch Kaliningradskij Zaliw)

Strandsee an der Ostsee, an der Küste Litauens und des russischen Verwaltungsgebiets Königsberg (Kaliningrad).

Die Meeresbucht liegt im Südosten der Ostsee, zwischen der Kurischen Nehrung, dem Samland und der Memelniederung. Das 93 Kilometer lange Haff umfasst eine Fläche von rund 1 600 Quadratkilometern; davon gehört etwa ein Viertel zu Litauen. Die Bucht ist bis zu sieben Meter tief und mit der Ostsee durch das Memeler Tief verbunden. Das in den randlichen Gebieten verlandete Kurische Haff friert im Winter zu.
Die Kurische Nehrung, die das Haff von der Ostsee trennt, ist eine schmale, knapp 100 Kilometer lange und bis vier Kilometer breite Landzunge; sie ist aus Dünensand aufgebaut und wird von Kiefern- und Birkenwäldern bedeckt. Die Nehrung ist seit prähistorischer Zeit besiedelt und wurde von der UNESCO im Jahr 2000 zum Weltkulturerbe erklärt. Zur Haffseite erheben sich bis zu 70 Meter hohe Dünen.
Die genaue Entstehung des Kurischen Haffs und der Kurischen Nehrung ist noch ungeklärt. Man vermutet, dass die nach dem Ende der letzten Eiszeit verbliebenen Endmoränenketten als Inseln aus der ansteigenden Ostsee herausragten. Durch die nordwärts gerichtete Meeresströmung wurde Sand transportiert, der zwischen diesen Inseln abgelagert wurde. Allmählich wurden die Lücken zwischen den Inseln aufgefüllt, und eine Landzunge (Nehrung) war entstanden. Der schmale Kanal (Memeler Tief) bei der Stadt Memel (Klaipeda) wird durch den in das Haff mündenden Fluss Memel offen gehalten.

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