HJ (Organisationsstruktur)

Jugendorganisation der NSDAP

Eine Jugendorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) war bereits 1922 ins Leben gerufen worden. Ab 1926 trug sie den Namen Adolf Hitlers und hieß Hitlerjugend (HJ). Von 1931 bis 1940 war Baldur von Schirach zuerst Reichsjugendführer der NSDAP und ab 1933 Jugendführer des Deutschen Reiches. Von 1940 bis 1945 führte Artur Axmann die HJ.

Die HJ war das wesentliche Mittel zur Beeinflussung der Jugend im Dritten Reich und diente der Herrschaftserhaltung des Nationalsozialismus. 1936 wurde die HJ gesetzlich zum staatlichen Jugendverband erklärt und die Jugenddienstpflicht (Zwangsmitgliedschaft) eingeführt. Bis 1939 erhöhte sich die Mitgliedszahl der HJ auf 8,7 Millionen Kinder und Jugendliche. Neben Elternhaus und Schule war die HJ einzige Erziehungsinstitution und drillte die Jugendlichen auf Nationalsozialismus und Krieg.

Die Mitglieder der HJ trugen Uniformen und gliederten sich in Altersgruppen auf: Die 10-14 Jahre alten Jungen (Pimpfe) gehörten zum Deutschen Jungvolk in der Hitlerjugend. Die eigentliche HJ umfasste die Jungen von 14-18 Jahre. Die Mädchen waren im Bund Deutscher Mädel (BDM) organisiert.

Die HJ war streng hierarchisch und undemokratisch aufgebaut. Die Jugendlichen sollten auf die Unterordnung im NS-Staat und auf den Kriegseinsatz vorbereitet werden. Die Hitlerjungen war in verschiedene Einheiten eingeteilt: Die Kameradschaft (ca. 10 Jungen), die Schar (ca. 40 Jungen), die Gefolgschaft (ca. 160 Jungen), der Stamm (ca. 600 Jungen), der Bann (ca. 3000 Jungen), das Gebiet (ca. 150 000 Jungen) und das Obergebiet (ca. 750 000 Jungen). Bei dem Deutschen Jungvolk und dem BDM gab es eine ähnliche Gliederung. Die Mitglieder konnten entsprechende "Dienstgrade" erreichen (z. B. Scharführer).

Während des Zweiten Weltkriegs wurde auch die HJ eingesetzt. Zum Teil unter 17jährige wurden ohne jegliche Erfahrung und schlecht ausgebildet in den Kampf geschickt. Dementsprechend gab es unter den Jugendlichen große Verluste.

Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 212-214