Gestapo Köln

Die Kölner Gestapostelle war Teil der hierarchischen Gliederung der Gestapo. Sie war zuständig für den Regierungsbezirk Köln und seit 1943 auch für den Regierungsbezirk Aachen. Zunächst war der Sitz der Kölner Gestapo das Polizeipräsidium in der Krebsgasse und in der Zeughausstraße 8. 1935 bezog sie ihre neue Zentrale im EL-DE-Haus, in dem ein Hausgefängnis eingebaut war.

In dem Hausgefängnis im Keller des EL-DE-Hauses mussten Gefangene, die von der Gestapo verhört wurden, mehrere Wochen und sogar Monate verbringen. Bis zu 30 Personen wurden in den winzigen Zellen eingepfercht, die Lebensbedingungen waren unmenschlich. Die Gestapo folterte ihre Gefangenen; die Schreie der Gefolterten drangen bis auf die Straße. Die Gestapo hielt zahlreiche Zwangsarbeiter fest, wie die Inschriften an den Zellenwänden zeigen.

Der Kriegsbeginn 1939 bedeutete den Schritt in ein bis dahin nicht gekanntes Ausmaß des Terrors. Die Anzahl der Verhaftungen wuchs an und Sonderkommandos wurden gebildet, die wegen ihrer Brutalität besonders berüchtigt waren. Das "Kommando Bethke" beispielsweise bekämpfte 1944 die Widerstandsbewegung polnischer Offiziere. Seit spätestens Oktober 1944 fanden auf dem Hofgelände des EL-DE-Hauses Hinrichtungen statt. Bis zu über hundert Personen wurden an einem Tag ermordet. Unbekannt ist die Anzahl derer, die an den Folterungen und den Verhaftungen umgekommen sind.

NS-Dokumentationszentrum: Köln im Nationalsozialismus, S. 24 ff.