Displaced Person (DP)

Nach Kriegsende 1945 "heimatlos" gewordene Menschen, z.B. Zwangsarbeiter

Displaced Persons (DP) ist die Bezeichnung für die Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg heimatlos geworden waren. Man schätzt die Zahl der Flüchtlinge im Jahr 1945 auf sieben bis neun Millionen Menschen. Die Alliierten sorgten bis Ende 1945 für die Rückkehr von sechs Millionen in ihre Heimatländer.

Die übrigen eineinhalb bis zwei Millionen Displaced Persons wollten oder konnten nicht in ihre Vorkriegsheimat zurückkehren; nach einer Schätzung von Ende 1946 waren etwa 250 000 jüdische DP´s darunter. Viele jüdische Überlebende waren nicht bereit, künftig in Europa zu leben, wo - besonders in Osteuropa - der Antisemitismus keineswegs verschwunden war. Sie organisierten und sammelten sich in den Lagern der alliierten Besatzungszonen in Deutschland und Österreich, um gemeinsam nach Palästina auszuwandern.

Die USA nahmen zwischen 1945 und 1952 etwa 400 000 DP´s auf, darunter ca. 80 000 Juden, nach Großbritannien gingen 100 000 Menschen. Ungefähr 136 000 jüdische DP´s wanderten nach Israel aus.

Gutman: Enzyklopädie des Holocaust, S. 345-354