Deutschnationale Volkspartei (DNVP)

Konservative Partei, die anfangs gegen die Weimarer Republik und für die Wiederherstellung der Monarchie eintrat, am Ende dann in erheblichem Maß zum Sieg des Nationalsozialismus beitrug

Die DNVP entstand im November 1918 als Nachfolgerin der konservativen Parteien der Kaiserzeit. Sie war die Partei der Großgrundbesitzer, Großbürger und weiterer Verlierer der Ablösung des Kaiserreiches durch die Republik.

"Deutschnational" bedeutete als Ziel und Programm die Wiederherstellung der Monarchie und eines starken deutschen Staates, d. h. außenpolitisch die Wiederherstellung Deutschlands als Großmacht, innenpolitisch die Rücknahme der demokratischen Bürger- und Menschenrechte gegenüber der Macht des Staates. Außerdem war die DNVP antimarxistisch und antisemitisch orientiert.

Als sich die anfänglichen Hoffnungen der Partei auf einen schnellen Sturz der Weimarer Republik nicht erfüllten, setzte eine Zeit vorübergehender Mäßigung ein, in der die Partei teilweise mit den demokratischen Regierungskoalitionen zusammenarbeitete. Ende der 1920er Jahre führten Wahlniederlagen jedoch zu einem Wiedererstarken der radikal antirepublikanischen Tendenzen und einer Annäherung an die NSDAP.

Nach der Ernennung Hitlers zum Kanzler (30.1.1933) war die DNVP an seinem "Kabinett der nationalen Konzentration" beteiligt und arbeitete an der vollständigen Machtübernahme der Nationalsozialisten mit. Das verhinderte jedoch nicht, dass sie im Zuge der "Gleichschaltung" und völligen Abschaffung der Demokratie im Juni 1933 aufgelöst wurde.

Zentner/Bedürftig: Das große Lexikon des Dritten Reiches, S. 124