Jüdisches Kinderheim Köln

In Köln gab es bereits seit 1890 ein jüdisches Kinderheim. Im Jahr 1900 konnte dann das große Haus in der Lützowstraße 35-37 eröffnet werden, in dem moderne Pflegeinrichtungen vorhanden und intensive individuelle Betreuung der Kinder gewährleistet waren. Das Gebäude vereinigten in seinen Mauern ein Säuglingsheim, einen Kinderhort, einen Kindergarten, eine Haushaltungs- und Kochschule.

Das Heim diente der Versorgung jüdischer Kinder beiderlei Geschlechts und jeden Alters; nichtjüdische Kinder wurden nur bis zum zweiten Lebensjahr aufgenommen.

Während der Weimarer Zeit waren nur wenige Insassen Vollwaisen, die weitaus meisten kamen aus zerrütteten Ehen und hilfsbedürftigen Familien. Auch uneheliche Geburt war oftmals ein Grund für die Aufnahme. 1931 betreute die Anstalt 120 Kinder; für die Hälfte von ihnen übernahm die Stadt Köln die Kosten für die Verpflegung.

Das Haus in der Lützowstraße war das einzige jüdische Kinderheim dieser Art in Deutschland.