Konzentrationslager Thersienstadt

Theresienstadt, eine Kleinstadt zwischen Prag und Dresden war auf der einen Seite ein Konzentrationslager für den Widerstand aus dem damaligen Protektorat Böhmen und Mähren. Die Häftlinge der politischen Polizei saßen in der sogenannten Kleinen Festung. Hauptsächlich war Theresienstadt ein ganz besonderes Ghetto.

Nach der Besetzung der Tschechoslowakei durch deutsche Truppen wurde am Rande der aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammenden historischen Festungsanlage Theresienstadt (Terezin) zunächst ein Gestapo-Gefängnis für den tschechischen Widerstand eingerichtet: die "Kleine Festung". Zwischen Ende 1941 und Mitte 1942 wurde schließlich der Plan umgesetzt, die gesamte Kasernenstadt in ein Durchgangslager umzuwandeln. Dorthin sollten neben den Juden aus Böhmen und Mähren auch Juden aus dem Reichsgebiet eingewiesen werden, insbesondere die über 65 Jahre alten. Neben den betagten Juden sollten zudem Wissenschaftler, Künstler und Ärzte vorrangig nach Theresienstadt gebracht werden. Diese so genannten Prominenten erhielten die besseren Quartiere und eine bevorzugte Behandlung. Theresienstadt wurde zeitweise zu einem Vorzeigelager hergerichtet, mit dem die Welt über den Judenmord getäuscht werden sollte.

Tatsächlich starben - insbesondere im Sommer 1942 - die Menschen in Theresienstadt zu Tausenden, allein auf Grund der miserablen hygienischen Bedingungen. Die Zahl der jüdischen Opfer wird auf 35.000 geschätzt. Theresienstadt war von Anfang an als vorläufige Zwischenstation geplant: Nach einigen Wochen oder Monaten gingen die meisten Inhaftierten weiter "auf Transport". Die Ziele der insgesamt 65 Transporte mit 88.135 Personen sind heute fast alle bekannt. Es waren die Ghettos und Lager in Lettland und in Polen, die Erschießungsstätten und schließlich die Vernichtungslager: Riga, Izbica, Piaski, Rejowec, Lublin, Warschau, Ossowa, Trawniki, Maly Trostenez (bei Minsk), Baranovitschi, Raasika, Treblinka und Auschwitz.

Seit 1947 besteht die Gedenkstätte Theresienstadt. Sie umfasst heute zahlreiche Einrichtungen und historische Objekte, darunter die Gesamtanlage der Kleinen Festung, den Nationalen Friedhof, das Ghetto Museum, den Jüdischen Friedhof mit dem Krematoriumsgebäude und die Magdeburger Kaserne mit Ausstellungen und einer Begegnungsstätte.

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