Jüdische Volksschule Siegen

Als erster jüdischer Lehrer der jüdischen Volksschule in Siegen ist Felix Coblenz aus Ottweiler bekannt. Er nimmt im April 1882 seinen Dienst auf. Vermutlich bestand die Schule als Privatschule einiger jüdischer Familien bereits seit einigen Jahren. Felix Coblenz verlässt 1889 Siegen, um dann nach Bielefeld zu wechseln. Für ihn folgt Meyer Lilienfeld als Lehrer der rund 24 Schülerinnen und Schüler. Dieser führt die Schule zehn Jahre lang, ehe er einem Ruf nach Essen-Steele folgt. Der dritte und letzte Lehrer der jüdischen Schule ist Simon Grünewald aus Pömbsen (geboren 1870). Er ist von 1897 bis zur Schließung der Schule 1915 ihr Lehrer und Schulleiter. Die Schule befindet sich bis 1904 in verschiedenen angemieteten Privaträumen. Nach der Fertigstellung der Synagoge sind die Schulräume im Synagogengebäude am Obergraben 10.

Simon Grünewald wechselt 1915 in den staatlichen Schuldienst. Als Lehrer an der Stadtschule in Siegen am Unteren Schloss unterrichtet er bis zu seiner Pensionierung 1930. Mit seiner Familie gelingt ihm 1939 die Auswanderung nach New York, wo er im selben Jahr stirbt.