Hansahochhaus (Zwangsarbeiterlager)

Das Lager im Hansa-Hochhaus diente ab Frühjahr 1944 als Ersatz für das abgebrannte Lager Hornstraße. Zwischen Mai 1944 und Februar 1945 wurden dort insgesamt 804 Männer und Frauen — darunter 570 "Ostarbeiter" und 200 Polen - bei ihrer Ankunft registriert. 290 von ihnen kamen vom Lager Hornstraße, 87 von anderen Kölner Reichsbahnlagern, 39 vom Reichsbahnausbesserungswerk Opladen, 58 aus Lagern in Düren und Jülich, 94 aus dem Durchgangslager Spellen (Niederrhein), 203 aus dem Gemeinschaftslager Genthin in Berlin, die restlichen 33 aus anderen Lagern oder direkt aus ihren Heimatländern.

Das Lager mit Schlafräumen sowie einer Küche und einer Wache befand sich im dritten und vierten Stock des Bürogebäudes, das für diesen Zweck notdürftig umgebaut worden war. Die offizielle Adresse war Ritterstr. 2, was den Gegebenheiten vor Ort entsprach: Die Zwangsarbeiter/innen betraten das Haus durch den Nebeneingang in der Ritterstraße, den Haupteingang am Hansaring durften sie nicht benutzen.