Besuchsprogramm ehemaliger Zwangsarbeiter

Seit 1989 wird in Köln ein Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiter organisiert

Zusammen mit der Bürgerinitiative "Projektgruppe Messelager" organisiert das NS-Dokumentationszentrum ein Besuchsprogramm für ehemalige Zwangsarbeiter. Menschen, die von den Nationalsozialisten aus ihrer Heimat verschleppt und in Köln zur Arbeit gezwungen wurden, lädt die Stadt Köln seit fast 15 Jahren regelmäßig ein. Für die Zwangsarbeiter ist der Besuch eine Möglichkeit, den ehemaligen Leidensort noch einmal als freie Menschen zu besuchen.

Neben einem Programm, das eine Stadtrundfahrt, Dombesuch und Empfang beim Bürgermeister enthält, werden bei dem Besuch Erfahrungen aufgearbeitet und Erinnerungen ausgetauscht. Auch die ehemaligen Stätten der Zwangsarbeit und der Verfolgung werden besucht. Auf dem Westfriedhof wird jenen Zwangsarbeitern gedacht, die den Aufenthalt nicht überlebt hatten. Den mittlerweile über 70jährigen, die meistens aus Osteuropa kommen, soll auch geholfen werden, die Nachweise, die für eine Entschädigung erforderlich sind, zu finden.

Die Stadt Köln, die im Dritten Reich eine Hauptnutznießerin der Zwangsarbeit war, will die Mittel für das Besuchsprogramm nun streichen. Obwohl die Besuche wegen des Alters der Überlebenden ohnehin nur noch wenige Jahre laufen können, soll das Programm aus Kostengründen eingestellt werden.

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