Arbeitserziehungslager Messe

Teil des Lagerkomplexes auf dem Kölner Messegelände

In der Kölner Messe entstand in den Jahren 1939-1945 ein Lagerkomplex, dessen Geschichte nach Jahrzehnten des Verschweigens und Verdrängens inzwischen weitgehend aufgearbeitet ist.

Im Herbst 1942 wurde mit dem Aufbau eines Barackenlagers für männliche und weibliche Gestapohäftlinge in der Nähe des "Staatenhauses" (Tanzbrunnen) begonnen. Seit April 1943 lieferte die Kölner Gestapo zudem männliche "Arbeitserziehungshäftlinge" in das KZ-Außenkommando ein. Nach dem Abzug der SS-Baubrigade nutzte die Gestapo den Haftraum in der Messe weiter. Auf Drängen der Stadt wurde aber im August 1944 auch ein weiteres KZ-Außenkommando ("Köln-Stadt") auf dem Messegelände stationiert. Die etwa 300 KZ-Häftlinge brachte man in zwei Baracken unmittelbar am Rheinufer unter.

Im Oktober 1944 wurde das Messegelände bei mehreren Bombenangriffen schwer getroffen und zu großen Teilen zerstört. Das Kommando "Köln-Stadt" wurde daraufhin nach Buchenwald abgezogen, die meisten Gestapo-Häftlinge in das AEL Müngersdorf verlegt.