Kommunistische Partei-Opposition (KPO)

Abspaltung der KPD, die während des Dritten Reichs in der Illegalität arbeitete

Ende 1928 formierte sich aus der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) heraus eine so genannte "rechte" Opposition, die Kommunistische Partei Deutschlands/Opposition (KPO). Die KPO war nicht bereit, den von der Führung der Kommunistischen Internationalen (Komintern) herausgegebenen Kurs mitzutragen, nach dem die "sozialfaschistische" SPD den Hauptfeind darstellte.

In der KPO sammelten sich vor allem führende Vertreter der KPD wie etwa Heinrich Brandler und August Thalheimer. Anfangs besaß die KPO etwa 3500 Mitglieder. Ihr vorrangiges Ziel war es, die KPD zu übernehmen und deren Kurs zu bestimmen. Gegen Ende der Weimarer Republik gab es in der KPO heftige Fraktionsstreitigkeiten. 1931 kam es zu einer Spaltung. Die abgespaltete Minderheit stieß größtenteils zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP), deren Zusammengehen mit der KPO sie gefordert hatten.

Als die Nationalsozialisten 1933 an die Macht kamen, hatte die KPO - nach der SAP die zweitgrößte der linken Zwischengruppen - noch rund 3000 Mitglieder. Sie war stark von der Verhaftungswelle im Frühjahr 1933 betroffen, da sie hauptsächlich aus dissidenten KPD-Kadern bestand, die polizeibekannt waren. Die Organisation stellte sich auf die Illegalität um und bildete eine Inlandsleitung in Berlin und eine Auslandsleitung zuerst in Straßburg, dann Paris und während des Krieges in Stockholm.

Die illegale KPO hatte ihre Hauptstützpunkte in Berlin und in Mitteldeutschland, weitere Gruppen waren in ganz Deutschland verteilt. Bis mindestens 1935 fanden illegale Bezirkskonferenzen in Deutschland statt, 1936 hatte die KPO noch rund 1200 Mitglieder. 1937 konnte die Gestapo die Inlandsleitung verhaften und die Gesamtorganisation der KPO zerschlagen. Lokale Gruppen, die dieser Verhaftungswelle entgingen, bestanden bis in die Kriegszeit hinein.

Benz: Lexikon des Deutschen Widerstands, S. 245-247

Benz: Lexikon des Deutschen Widerstands, S. 245-247