Weltbühne (Zeitschrift)

Linksintellektuelle Zeitschrift der Weimarer Republik

„Die Weltbühne“ war eine Wochenschrift für Politik, Kunst und Wirtschaft, die im April 1918 aus der Theaterzeitschrift „Die Schaubühne“ entstanden war. Die Zeitschrift, mit Sitz in Berlin, hatte 1925 eine Auflage von etwa 12 600 Stück. Ab 1926 wurde sie von dem Pazifisten und späteren Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky unter der Mitarbeit von Kurt Tucholsky geleitet.

Zu den Autoren der linksintellektuellen Zeitschrift gehörten die besten Journalisten der Weimarer Republik; Hauptthemen waren Klassenjustiz, Fememorde und heimliche Wiederaufrüstung. 1932 musste Ossietzky wegen „Verrats militärischer Geheimnisse“ nach einem „Weltbühne“-Artikel über Wiederaufrüstung für sieben Monate ins Gefängnis.

Die „Weltbühne“ wurde kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, am 13. März 1933 verboten. Carl von Ossietzky wurde verhaftet und ins KZ eingeliefert. Die „Weltbühne“ ging ins Exil und erschien in Prag als „Die neue Weltbühne“. Die Auflage betrug circa 5000 bis 9000 Stück. „Die neue Weltbühne“ war eine antifaschistische Zeitschrift und propagierte den Widerstand gegen die Nazis. Seit 1938 erschien sie in Paris und wurde dort im August 1939 verboten.

Zentner: Das Große Lexikon des Dritten Reiches, S. 631.