RJF (Reichsbund jüdischer Frontsoldaten)

Der Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten (RJF) – ein Zusammenschluss jüdischer Kriegsveteranen – wurde am 8. Februar 1919 von 40 jüdischen ehemaligen Frontsoldaten gegründet. Die Gründer des RJF wollten der im Deutschen Reich verbreiteten Ansicht entgegentreten, die Juden hätten sich während des Ersten Weltkrieges dem Kriegsdienst entzogen. Dem Bund selbst, dessen Orientierung betont patriotisch war, konnten nur ehemalige Frontkämpfer angehören, doch erhielt er starke Verbreitung und Unterstützung seiner Zielsetzungen durch eine Reihe mit ihm verbundener Jugend- und Sportvereine. 1933 hatte der RJF etwa 30.000 Mitglieder und 14.000 jugendliche Anhänger in 360 örtlichen Büros und gab wöchentlich die Zeitschrift „Der Schild“ heraus.

Mitbegründer und späterer Ehrenvorsitzender der Ortsgruppe Düsseldorf war der aus Rheydt stammende Rabbiner Dr. Siegfried Klein (1882-1944). Der gebürtige Düsseldorfer Alwin Lippmann (1892-1943) bekleidete viele Jahre das Amt des Ersten Vorsitzenden. Zweiter Vorsitzender war bis zu seiner Emigration 1939 Oberlandesgerichtsrat Josef Franken (1887-1981). Briefanschrift war 1930 die Wohnung des Kantors Dr. Felix Wertheimer (1886-1943), Graf-Adolf-Str. 103.
Der RJF rief 1933 alle deutschen Juden auf, „Disziplin zu bewahren“ und „keine aus Unkenntnis der Situation und aus Unüberlegtheit erfolgten Schritte zu tun.“ Er versprach 1933 in öffentlichen Aufrufen u.a. in der „Gemeindezeitung für den Synagogenbezirk Düsseldorf“: „Der RJF tut (...) alles was in seinen Kräften steht für die Erhaltung der Rechte der deutschen Juden im deutschen Vaterland, für das wir unser Leben eingesetzt haben.“

Die Kölner RJF-Ortsgruppe des RjF entstand 1920. Von den Kölner Sportbünden stand dem RjF der jüdische Turnverein 02 nahe.

u.a., ZEITSPUREN IN DÜSSELDORF 1930 – 1950. Ein Stadtführer. Hrsg. vom Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, 2. verbesserte und erweiterte Auflage, Düsseldorf 2003