Bar Kochba

Antiker jüdischer Führer in Palästina, der gegen die Römer kämpfte

Bar Kochba, eigentlich Sim(e)on Bar Kosiba, war ein militärischer Führer des zweiten großen Aufstands der Juden Palästinas gegen die römische Besatzung. Dieser Aufstand fand von 132 bis 135 nach Christus statt. Der Name Bar Kochba ist hebräisch und steht für "Sternensohn".

Die Anlass für den Aufstand war wahrscheinlich die Gründung einer römischen Kolonie an der Stelle Jerusalems. Der geistige Führer der Juden erkannte dabei Bar Kochba als "König Messias" an. Bar Kochba errang gegen die Römer schnell Anfangserfolge; Jerusalem wurde eingenommen und der Opferkult im (zerstörten) jüdischen Tempel wieder aufgenommen.

Die Römer führten gegen die Aufständischen einen langjährigen Zermürbungskrieg mit einer gewaltigen Militärmaschinerie. 134 fiel Jerusalem, Bar Kochbas Heer wurde zurückgedrängt und schließlich in der Festung Bethar eingeschlossen. Im Sommer 135 wurde Bethar von den Römern erobert. Die Römer richteten ein großes Blutbad an, Überlebende konnten in Höhlen am Toten Meer flüchten, Bar Kochba fiel jedoch in Bethar.

Zionistische Organisationen vor allem im 20. Jahrhundert bezogen sich positiv auf Bar Kochba als erfolgreichen militärischen Führer. Ein zionistisch orientierter jüdischer Sportverein in Deutschland in den zwanziger und dreißiger Jahren nannte sich Bar Kochba.

Schoeps: Neues Lexikon des Judentums, S. 61