Plötzensee

Strafanstalt in Berlin, die von 1933 bis 1945 als Hinrichtungsstätte diente

Das Gefängnis Plötzensee in Berlin war bis 1942 zentrale Hinrichtungsstätte der vom Volksgerichtshof und vom Kammergericht Berlin zum Tode Verurteilten. Zuerst wurden nur deutsche, ab 1942 politische Gegner aus ganz Europa hingerichtet.

Zahlreiche Männer, Frauen und Jugendliche aus dem Widerstand wurden in Plötzensee hingerichtet, darunter Mitglieder der Herbert-Baum-Gruppe, des Kreisauer Kreises und des 20. Juli, aber auch Personen, die wegen kleiner Delikte als „Volksschädlinge“ verurteilt worden waren. Insgesamt ermordeten die Nationalsozialisten in Plötzensee etwa 2500 Menschen. Einen Höhepunkt erreichten die Hinrichtungen vom 7. bis 9. September 1943, als 360 Menschen erhängt wurden.

Seit 1952 ist das Hinrichtungsgebäude Gedenkstätte für die Opfer der NS-Diktatur.

Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 640