Höhere Evangelische Mädchenschule in der Antoniterstraße

Konfessionelle Schule, seit 1939 städtische Oberschule für Mädchen

Das Schulgebäude des Evangelischen Oberlyzeums für Mädchen befand sich der Antoniterstraße 14. Die Schule der evangelischen Kirchengemeinde stand unter der Leitung des Direktors Dr. Friedrich Laue. Im Jahr 1937 unterrichteten 22 Lehrer/innen 456 Schülerinnen.

Mit überwältigender Mehrheit gehörten die Schülerinnen der evangelischen Konfession an. Bis 1933 war die Schule auch bei jüdischen Schülerinnen beliebt, doch mehrten sich ab 1933 antisemitische Anfeindungen von Seiten der Lehrer/innen und Schülerinnen. 1937 besuchte nur noch eine jüdische Schülerin die Schule. Der Anteil der Mitgliedschaft der Schülerinnen im BDM lag 1936 bei über 90%. Über der Schule war die HJ-Fahne gehisst.

Nach dem Verbot konfessioneller Schulen im Jahr 1939 wurde die Schule ebenso wie die Liebfrauen-Oberschule am Georgsplatz in städtische Herrschaft überführt und Schulleitungen sowie Teile der Lehrerkollegien ausgetauscht.

Materialsammlung NS-Dok.,
Barbara Becker-Jákli (Hg.), „Ich habe Köln doch so geliebt.“ Lebensgeschichten jüdischer Kölnerinnen und Kölner, Köln 1993, S. 180
Joachim Trapp, Kölner Schulen in der NS-Zeit, Köln 1994, S. 76