Westwall

Der Westwall war eine 1938/39 errichtete Befestigungslinie zur Sicherung der Westgrenzen des Deutschen Reichs. 14.000 Bunker, befestigte Unterstände und Betonhindernisse (so genannte Höckerlinien) sollten einen Einmarsch verhindern und vor allem Panzer abwehren. Die Anlagen erstreckten sich auf einer Länge von 630 km von der Schweiz bis in den Aachener Raum. Nur mit enormem Aufwand ließ sich der Bau realisieren: Mehrere hunderttausend Arbeitskräfte wurden eingesetzt und über 1 Mio. Eisenbahnwaggons mit Material entladen.

In der nationalsozialistischen Propaganda galt der Westwall als unüberwindlich. Er konnte seine Funktion jedoch nicht erfüllen, als die Alliierten 1944/45 vorrückten. Die Bunker erwiesen sich als wenig brauchbar, und die Betonhindernisse ließen sich mit schwerem Gerät oder durch das Aufschütten von Steinen und anderem Material überwinden. Heute sind an verschiedenen Stellen entlang der Befestigungslinie Reste des Westwalls zu besichtigen.

Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 806