Volkssturm

im September 1944 aus allen noch in Deutschland befindlichen Männern zwischen 16 und 60 Jahren zusammengestellte Kampfeinheiten, die jedoch praktisch keinen Einfluss auf das Kriegsgeschehen nehmen konnten

Durch Führererlass vom 25. September 1944 sollte im Herbst 1944 eine aus bis dahin nicht zu Kriegsdiensten eingezogenen Männern zwischen 16 und 60 Jahren zusammengesetzte Truppe aufgebaut werden, die den Namen „Volkssturm“ trug. Betroffen waren von dieser Zwangsmaßnahme immerhin rund sechs Millionen Männer.

Die Volkssturmeinheiten verfügten jedoch kaum über Material und Munition, so dass ihre Kampfkraft minimal blieb. Obwohl die bunt zusammen gewürfelten, zumeist aus Kindern und Greisen bestehenden Verbände einen ärmlichen und bisweilen lächerlichen Eindruck machten, verloren zahlreiche Volkssturmmänner vor allem im Osten beim Kampf gegen die sowjetische Armee ihr Leben. Nach Kriegsende galten 175.000 seiner Mitglieder als vermisst. Im Westen zeichnete sich der Volkssturm dagegen eher durch immense Zahlen von Deserteuren aus, die angesichts der nahenden Truppen ungeschoren untertauchten.

Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg, S. 518f.