„Bei Nacht und Nebel über die Grenze“ – Schlesien – Vogtland - Rheinland

In Schlesien geboren, verschlägt es den Achtjährigen zunächst ins Vogtland, von wo er sich mit 18 Jahren allein auf den Weg in den westen aufmacht.

Wolfgang Stock wird am 27. Januar 1937 im schlesischen Schön-Ellgut geboren, wo er mit seinem Bruder eine unbeschwerte, von den Kriegsgeschehnissen unbeeinträchtigte Kindheit verbringt.
Das ändert sich im Winter 1944/45 grundlegend, als Wolfgang mit Mutter und Bruder vor der nahenden Front flüchten muss. Unmittelbar nach Kriegsende kann die Familie aber zunächst ihren Heimatort zurückkehren, bis sie ihn einige Monate später endgültig verlassen müssen.
Die Familie – auch der Vater ist zwischenzeitlich aus der Gefangenschaft zurückgekehrt – verschlägt es ins Vogtland, wo Wolfgang die Schule besucht und anschließend eine Ausbildung als Landmaschinenhandwerker absolviert. Schnell wird ihm klar, dass er unter den einengenden Bedingungen der DDR nicht leben möchte. Daher wagt er 1955 mit gerade 18 Jahren allein den Sprung in den Westen, wo er über Solingen schließlich nach Korschenbroich kommt, wo er seine Frau kennenlernt, mit der er auch heute (2011) noch hier wohnt.