Auf der Flucht: Von Köln über Belgien nach Südfrankreich

Nach der NS-Machtübernahme bestimmen antisemitische Übergriffe und Anfeindungen das Leben der Jüdin Anni Kerner. Im Jahr 1937 flüchtet sie mit ihrer Familie aus Köln. Über Belgien gelangen sie in die südfranzösische Stadt Nizza, doch auch hier sind sie vor der Verfolgung nicht geschützt.

Anni Kerner wird am 21. Oktober 1920 in einem jüdischen, gutbürgerlichen Elternhaus geboren und wächst zusammen mit ihrer älteren Schwester Ethel in Köln auf. Sie ist streng gläubig und interessiert sich schon früh für die jüdische Religion und Kultur.

Während der Schulzeit in den 1930er Jahren mehren sich die antisemitischen Übergriffe. Anni Kerner ist stark von diesen Ausgrenzungen und Anfeindungen betroffen. 1937 flieht die Familie aus Angst vor der Verhaftung durch die Gestapo nach Belgien. Von den Strapazen der Flucht geschwächt, stirbt ihr Vater im belgischen Exil. Nachdem die deutsche Wehrmacht das Land besetzt hatte, müssen sie erneut aufbrechen. Unter erheblichen Anstrengungen erreichen sie die südfranzösische Stadt Nizza. Bis zum Kriegsende leben sie in ständiger Angst vor einer möglichen Verhaftung, denn auch im südfranzösischen Nizza sind sie vor der Verfolgung nicht geschützt.

Anni Kerner lebt nach dem Krieg in Nizza. Sie wird am 15. November 1990 im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln interviewt.

Anni Kerner stirbt im September 1999 in Nizza/ Südfrankreich.