Die "Karriere" eines NS-Funktionsträgers.

Vom Ortsgruppenleiter zum Gauleiter: eine typische Karriere eines Machtmenschen in der nationalsozialistischen Mehrheitsgesellschaft.

Friedrich Karl Florian, 1894 in Essen geboren, begann seine NSDAP-Laufbahn als Ortsgruppenleiter in Buer. Er setzt sich bei parteiinternen Machtkämpfen durch und wird 1930 Gauleiter des NSDAP-Gaus Düsseldorf. In dieser Funktion sorgt er für den raschen Aufstieg der NSDAP. Organisationstalent und Machtstreben zeichnen Florian aus. Mit Beginn der NS-Diktatur nutzte er seine Position, um die nationalsozialistischen Vorstellungen in Düsseldorf in die Tat umzusetzen. Politische Gegner werden verhaftet, „Rassenfeinde“ ausgeschlossen und die Bevölkerung durch die Gestapo überwacht.

Mit dem Kriegsende ist seine Karriere zunächst vorbei. Nach seiner Verhaftung 1945 wird er 1949 von einem deutschen Gericht zu lediglich sechs Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe verurteilt. Am 1. Mai 1951 ist Florian wieder ein freier Mann. Auch ein Teil der Geldstrafe wird dem immer noch gerne als "Gauleiter i.R." auftretenden Florian 1955 von einem deutschen Gericht erlassen. Er lebt in der Nachkriegszeit völlig unbehelligt bis zu seinem Tod am 24. Oktober 1975 in Düsseldorf.